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Hausapotheke für den Hund

Wir alle haben eine Hausapotheke, in der wir Verbandsmaterial, ein Thermometer, Schmerztabletten und andere nützliche Dinge bzw. Medikamente für den Notfall aufbewahren. Vor medizinischen Notfällen ist auch Ihr Hund nicht gefeit. Deshalb empfiehlt es sich für jeden Hundehalter, eine Notfallapotheke für Hunde zu Hause zu haben. Denn viele der Medikamente für Menschen können Sie bei Ihrem Vierbeiner nicht anwenden. In diesem Beitrag finden Sie eine erste Hilfestellung bei der Zusammenstellung einer Hundeapotheke. Besprechen Sie deren Inhalt aber auch mit Ihrem Tierarzt, vor allem wenn Ihr Hund eine chronische Krankheit oder Allergien hat.

Was ist eine Hundeapotheke?

Eine Apotheke für Hunde enthält medizinische Hilfsmittel und ggf. auch Medikamente, die Ihrem Tier im Notfall schnell helfen. Vor allem bei leichten Verletzungen oder in nicht lebensbedrohlichen Situationen können Sie dem Hund helfen, ohne den Weg zum Tierarzt antreten zu müssen. Dazu gehören:

  • Oberflächliche Verletzungen und Schnitte, zum Beispiel an den Pfoten
  • Eingerissene Krallen
  • Tränende Augen
  • Zecken
  • Eingeklemmte Pfoten oder Schwänze

Sollten auch nach Ihrer Notfallbehandlung die Symptome nicht abklingen oder neue hinzukommen, wird ein Besuch beim Arzt unvermeidlich, zum Beispiel wenn sich die Stelle um einen Zeckenbiss herum entzündet oder die Augen Ihres Hundes nach ein paar Tagen Behandlung weiter tränen.

Dann gibt es auch Situationen, in denen Sie Ihre Hausapotheke für den Hund als Erste-Hilfe-Set nutzen können, bevor Sie anschließend sofort zum Tierarzt oder in die Tierklinik fahren:

  • Vergiftungen
  • Verbrennungen
  • Tiefe Verletzungen/Schnittwunden
  • Verschluckte Gegenstände
  • Brüche
  • Allergische Reaktionen

Darüber hinaus sind in einer Hundeapotheke auch Dinge enthalten, die Ihnen bei der Pflege Ihres Hundes behilflich sind.

Was gehört in eine Hundeapotheke?

In Ihrer eigenen Hausapotheke sind ziemlich sicher Medikamente und Utensilien, die Sie oder Ihre Familie individuell benötigen. Und auch eine Hundeapotheke muss neben den „klassischen“ Dingen auch solche beinhalten, die Ihr Hund im Besonderen braucht. Das gilt vor allem, wenn Ihre Fellnase chronisch krank oder allergisch ist. Holen Sie hier unbedingt den Rat Ihres Tierarztes ein, damit Sie für jeden (Not-)Fall optimal vorbereitet sind.

Zur Grundausstattung einer Hundeapotheke gehören folgende Dinge:

Maulkorb

Das klingt im ersten Moment ungewöhnlich, doch in einer Notfallapotheke für Hunde sollte unbedingt ein Maulkorb sein. Viele Tiere reagieren bei Angst oder Schmerzen aggressiv. Damit Ihr Hund Sie bei der Erste-Hilfe-Maßnahme nicht beißt, ist es besser, wenn Sie ihm einen Maulkorb anlegen. Im Handel sind auch spezielle, kostengünstige Produkte für die Hundeapotheke erhältlich.

Verbandsmaterial

Im Laufe eines Hundelebens verletzt sich wahrscheinlich jeder Vierbeiner (nicht nur) einmal. Vor allem Pfoten sind beim Gassigehen Scherben und anderen scharfen Gegenständen ungeschützt ausgesetzt. Deshalb gehört Verbandsmaterial zur Grundausstattung jeder Hausapotheke für den Hund:

  • Verbandsschere mit abgerundeten Spitzen, damit Sie den Hund nicht verletzen
  • Mullbinden und sterile Gazetupfer. Bevor Sie eine offene Wunde verbinden, sollten Sie zuerst steriles Verbandsmaterial auf die Stelle legen.
  • Haftbinden/selbsthaftende Bandagen, optimal für Pfoten
  • Verbandswatte und Verbände

Medikamente, Lösungen und Salben

Das Wichtigste bei medizinischen Produkten: Geben Sie Ihrem Hund keine Medikamente, die für Menschen gedacht sind! Vor allem humane Schmerzmittel sind für Hunde tabu. Sie können innerhalb kürzester Zeit zu Organschäden führen. Das Gleiche gilt für Lösungen oder Salben mit Alkohol. Die Notfallapotheke zu Hause oder auf Reisen sollte deshalb nur Dinge enthalten, die Ihrem Hund nicht schaden.

  • Schmerzmittel sollten Sie Ihrem Hund bei Bedarf vom Tierarzt verschreiben lassen. Alternativ können Sie Ihrem Liebling homöopathische Mittel wie Globuli, Bachblüten oder Schüßlersalze geben. Wenn Sie merken, dass Ihr Hund Schmerzen hat, sollten Sie aber unverzüglich zum Tierarzt gehen.
  • Wund- und Heilsalben sind auch bei Hunde-Verletzungen hilfreich. Achten Sie hier darauf, dass sie keinen Alkohol enthalten.
  • Kochsalzlösung (isoton) zum Ausspülen der Wunden
  • Desinfektionsmittel ohne Alkohol oder Jod-Lösung für offene Wunden, Kratzer oder Schnitte
  • Kohletabletten helfen im Notfall bei einer Magenverstimmung, Durchfall oder nach einer Vergiftung. Bei Vergiftungssymptomen geben Sie Ihrem Hund Aktivkohle und fahren dann direkt zum Tierarzt.
  • Salben oder kühlende Gels, die Sie bei Insektenstichen und leichten Verbrennungen verwenden können.
  • Wenn Ihr Vierbeiner regelmäßig Medikamente einnimmt, sollte in der Hausapotheke für den Hund ein Vorrat für den Notfall vorhanden sein.
  • Mittel zur Prophylaxe sind ebenfalls Bestandteil einer Hundeapotheke, auch wenn sie nicht für Notfälle gedacht sind. Dazu gehören Mittel zum Entwurmen, gegen Parasiten oder gegen Reisekrankheit.
  • Das Gleiche gilt für Mittel zur Reinigung von Augen und Ohren. Diese können Sie entweder in der Hausapotheke oder bei den Utensilien für die Fellpflege aufbewahren.

Sonstige Utensilien

  • Einmalhandschuhe, wichtig vor allem bei der Behandlung offener Wunden
  • Zeckenpinzette, -karte oder -zange, je nachdem, was Sie bevorzugen
  • Taschenlampe (alternativ ist auch die Taschenlampen-App auf dem Smartphone gut geeignet)
  • Thermometer und Vaseline, damit Sie bei Ihrem Hund die Temperatur messen können. Die Normaltemperatur bei Hunden beträgt übrigens 37,5 bis 39 Grad Celsius.
  • Babysocken oder Hundeschuhe, um verletzte und verbundene Pfoten gut zu schützen
  • Einwegspritzen, um Ihrem Hund flüssige Medikamente besser verabreichen oder auch kleine Wunden ausspülen zu können
  • Krallenzange zum Kürzen von eingerissenen Krallen
  • Rettungsdecke

Tipps für die Hundeapotheke

  • Kontrollieren Sie regelmäßig das Verfallsdatum der Medikamente und anderer Artikel in der Notfallapotheke.
  • Manche Medikamente – wie Aktivkohle – werden nach dem Gewicht des Hundes dosiert. Schreiben Sie auf die Packung die richtige Dosierung für Ihren Liebling auf. So sparen Sie im Notfall Zeit.
  • Wenn Sie viel mit Ihrem Hund unterwegs sind, dann ist auch eine kleine Reiseapotheke bzw. ein Notfall-Set ratsam. Diese sind auch ähnlich wie Verbandskästen fürs Auto bereits fertig befüllt erhältlich.
  • Bewahren Sie den Impfausweis Ihres Hundes in der Hausapotheke auf, genauso wie die Nummer des Tierarztes und einer Notfall-Tierklinik in der Region. Auch wichtige Daten wie Gewicht, Krankheiten, Medikamente, die Ihr Hund einnimmt, oder andere für den Tierarzt nützliche Informationen können Sie auf einen Zettel schreiben. So haben Sie auch in der größten Aufregung alles direkt zur Hand.

Wo kauft man Medikamente für Hunde?

Sie erhalten alles, was Sie für die Hausapotheke Ihres Hundes benötigen, in der normalen Apotheke oder im Internet. Vieles aus unserer Liste (wie Verbandsmaterial) ist frei verkäuflich. Vor allem Medikamente sind aber verschreibungspflichtig. Rezepte bekommen Sie von Ihrem Tierarzt.

Hat mein Hund eine Vergiftung?

Leider neigen Hunde dazu, Dinge zu fressen, die ihnen schaden, angefangen bei Medikamenten, die auf dem Tisch im Wohnzimmer vergessen wurden, und aufgehört bei Giftködern, die bedauerlicherweise immer wieder ausgelegt werden mit dem Ziel, Hunden zu schaden.

Bei Vergiftungen können folgende Symptome auftreten:

  • Erbrechen und/oder (blutiger) Durchfall
  • blutiger Urin
  • Bewusstseinstrübungen oder Bewusstlosigkeit
  • Gleichgültigkeit, Teilnahmslosigkeit
  • Krämpfe (auch eine verkrampfte Haltung) oder Lähmungen
  • Zittern und Unruhe
  • farbloses Zahnfleisch
  • ungewöhnliche Pupillen (verengt oder erweitert)

Legen Sie Ihrem Hund bei Vergiftungssymptomen keinen Maulkorb an, damit er nicht am Erbrochenen erstickt. Fahren Sie sofort zum Tierarzt!

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