Wissen

Tipps und Tricks fürs Homeoffice mit Hund

Spätestens in der Coronapandemie zogen viele Menschen von ihrem Büro ins sogenannte Homeoffice: an den Esszimmertisch, den Schreibtisch im Schlafzimmer oder ins Arbeitszimmer. Das Arbeiten zuhause wurde zum Alltag, viele sind bis heute an ihrem heimischen Arbeitsplatz geblieben. Und ebenfalls viele von ihnen sind glückliche Hundebesitzer, deren Vierbeiner mit Sicherheit außer sich vor Freude waren, dass Herrchen oder Frauchen den ganzen Tag mit ihnen verbringen, was aber auch die eine oder andere Herausforderung mit sich brachte.

Wenn Sie sich als Hundehalter neu im Homeoffice einrichten möchten oder bereits zu Hause arbeiten und nun überlegen, ob Sie sich einen Hund anschaffen wollen, haben wir ein paar Tipps und Tricks für Sie parat, die den Arbeitstag mit Ihrem Vierbeiner einfacher gestalten.

Inhalt:

Büro einrichten – hundesicher und gemütlich

Fangen wir mit Ihrem Arbeitsplatz an. Wenn Sie ein Arbeitszimmer haben, wäre es natürlich das Einfachste, Sie würden die Tür hinter sich zumachen und in Ruhe arbeiten, bis es wieder Zeit ist, Gassi zu gehen oder eine Pause zu machen.

Doch Hand aufs Herz: Schaffen Sie das? Wir jedenfalls nicht. Es ja nicht nur so, dass der Hund am liebsten die ganze Zeit bei Ihnen wäre (und Sie wahrscheinlich auch bei ihm). Zahlreiche Studien haben belegt, dass die Anwesenheit eines Hundes im Büro Kreativität und Produktivität steigert und beim Abbau von Stresshormonen hilft. Das gilt natürlich nicht nur für Hunde im Firmenbüro, sondern auch für Ihren eigenen Liebling im Arbeitszimmer. Und übrigens auch, wenn Sie eine Katze besitzen ...

Deshalb gilt es, Ihren Arbeitsplatz hundefreundlich zu gestalten – und auch hundesicher:

  • Achten Sie darauf, dass keine Kabel frei liegen oder hängen. Langeweile oder der Spieltrieb kann dazu führen, dass Ihr Hund die Kabel anknabbert, vor allem wenn es noch ein Welpe ist. Das kann nicht nur für Ihre Elektrogeräte verheerende Folgen haben, sondern auch für Ihren Hund, denken Sie nur an ein durchgebissenes Stromkabel.
  • Kleine Büroutensilien wie Heftklammern, Stiftkappen oder Radiergummis verleiten auch gerne zum Herumkauen – können aber verschluckt werden, was selten gut für Ihren Vierbeiner ist. Bewahren Sie solche Dinge also am besten in einer Schublade oder an einem anderen für Ihr Haustier unerreichbaren Ort auf.
  • Gefährlich kann es auch werden, wenn Sie Nervennahrung in Form von Schokolade auf dem Schreibtisch liegen haben. Sicher geht der Hund nicht dran, solange Sie am Tisch sitzen. Aber was passiert, wenn Sie mal kurz in die Küche gehen? Lieber kein Risiko eingehen: Lebensmittel(reste) gehören in einen geschlossenen Mülleimer oder an einen Ort, der für Ihren Vierbeiner nicht erreichbar ist.
  • Eine weitere Gefahrenquelle im Homeoffice können Topfpflanzen sein. Sie verbessern zwar das Raumklima und sind deshalb ein beliebtes Dekoelement in Büros. Es gibt allerdings einige Pflanzen, die für Hunde giftig sind, zum Beispiel Alpenveilchen, Philodendron, Azaleen, Weihnachtssterne, Zimmerfarn, Ficus oder Dieffenbachia. Auch viele Blumen, die man gerne im Frühjahr im Töpfchen oder als Schnittblumen kauft, sind giftig: Krokusse, Hyazinthen, Tulpen und Narzissen. Unbedenklich sind wiederum beispielsweise Bergpalmen, Geldbäumchen, Calatheen, Goldfruchtpalmen und viele andere Pflanzen, mit denen Sie Ihr Home-Office mit Hund (oder Katze) gestalten können.
  • Ihr Hund möchte wahrscheinlich in Ihrer direkten Nähe dösen, während Sie arbeiten. Richten Sie ihm einen Schlafplatz neben Ihrem Stuhl ein. Passen Sie lediglich darauf auf, dass Sie seine Pfoten nicht überrollen können, falls Sie sich in Ihrem Bürostuhl hin- und herbewegen. Der optimale Hundeplatz sollte in einer ruhigen Ecke sein, geschützt vor Sonnenlicht und vor Zugluft. Sollte es in Ihrem Büro im Sommer heiß werden, benutzen Sie eine Kühlmatte für den Schlafplatz Ihres Hundes. Ventilatoren sind zwar gut zur Abkühlung für uns Menschen, für Hunde sind sie eher unangenehm und können zu Bindehautentzündungen führen. Wenn Sie einen Ventilator aufstellen, sollte er nicht auf den Hundeplatz gerichtet sein, und Ihr Vierbeiner sollte die Möglichkeit haben, sich der Zugluft zu entziehen.
  • Wenn Sie bei geschlossener Tür arbeiten, stellen Sie einen Wassernapf in Ihr Büro.
  • Statten Sie Ihr Homeoffice mit Spielzeug für Ihren Hund aus – mehr dazu weiter unten.

Die Wichtigkeit von Routinen und Regeln

Ein gut erzogener Hund ist ein auch ein guter tierischer Arbeitskollege. Regeln und Routinen erleichtern ihm das Bravsein enorm – arbeiten Sie auch und vor allem im Homeoffice daran, dass Ihr Vierbeiner Befehlen folgt und in der Lage ist, sich an Ihren Arbeitsalltag zu gewöhnen statt umgekehrt. Wenn Sie einen Welpen in Ihre Familie aufgenommen haben, ist das ein sehr guter Einstieg in das Leben mit einem Hund. Doch auch ältere Tiere lernen es, sich in Ihrem Home-Office zu benehmen. Wie immer ist eine liebevolle Konsequenz das A und O der Hundeerziehung, auch auf der Arbeit.

Fangen wir mit Routinen an: Erstellen Sie für Ihren Arbeitstag einen zeitlichen Plan. Dieser geregelte Tagesablauf gibt Ihnen und dem Hund Sicherheit und führt dazu, dass Sie beide entspannt durch den Arbeitsalltag gehen. Der Tagesplan kann wie folgt aussehen:

  • Nach dem Aufstehen: Ausgiebige Gassirunde, so dass Ihr Vierbeiner anschließend gerne und lange neben Ihrem Schreibtisch döst. Nach dem Frühstück geht's dann an die Arbeit.
  • Vormittags: Legen Sie Pausen ein, in denen Sie sich mit dem Hund beschäftigen können, wenn er unruhig ist. Sollte er schlafen, lassen Sie ihn auch schlafen.
  • Mittags: Kurze Gassirunde, so dass Sie noch Zeit fürs Mittagessen haben. Auch hier ist Auspowern die Devise.
  • Nachmittags: Zu dieser Tageszeit werden Hunde meist aktiv. Geben Sie Ihrem Liebling etwas zur Beschäftigung, damit Sie in Ruhe Ihre Arbeit bis zum Feierabend erledigen können. Auch hier gilt: Pausen wenn nötig und möglich einlegen, dabei den Hund mit Schnüffelspielen o.Ä. auch geistig auspowern, so dass er wieder gerne ein Nickerchen einlegt.
Und dann gibt es natürlich auch Regeln. Sie können Ihrem Hund zum Beispiel beibringen, dass er nicht hinter den Schreibtisch gehen darf. Üben Sie mit ihm Befehl wie „Aus“ oder „Platz“, damit er problemlos zurück auf seinen Platz geht, wenn Sie so gar keine Ablenkung brauchen können, z.B. in einem Video-Call.


Hund im Homeoffice beschäftigen

Mal ist Ihr Vierbeiner eine absolute Schlafmütze, am nächsten Tag strotzt er vor Energie, aber Sie müssen sich nun mal auf Ihre Arbeit im Homeoffice konzentrieren. Was tun? Da hilft nur Ablenkung für Ihren Hund, die Sie nicht stört und auch keine Aufmerksamkeit von Ihnen verlangt:
  • Stellen Sie Ihrem Vierbeiner Intelligenzspielzeug zur Verfügung: Schnüffelspiele und anderes Spielzeug, das z.B. mit Futter gefüllt wird, so dass der Hund damit beschäftigt ist, an die Leckerlis zu kommen.
  • Ein großer Kauknochen oder Ähnliches kann Ihren Hund stundenlang beschäftigen. Kaufen Sie gleich einen Vorrat für alle Fälle!
  • Wenn es nicht anders geht: Machen Sie eine kurze Pause (nach Ihren Vorgaben und nicht weil Ihr Hund das will!) und legen Sie eine kurze Trainingseinheit mit ihm ein. Das powert ihn geistig aus und macht ihn wieder richtig schön müde.

Tipps für die Arbeit mit Hund im Homeoffice

Wir haben noch ein paar weitere Tipps und Tricks fürs Home-Office mit Hund für Sie:

  • Machen Sie Pausen! Studien haben ergeben, dass man nach spätestens 30 Minuten konzentrierter Arbeit 5 Minuten Pause machen sollte. Das ist nicht immer umsetzbar, das wissen wir natürlich. Versuchen Sie aber trotzdem, so viele Pausen wie möglich einzulegen – und sie zum Beispiel mit Streicheleinheiten zu verbringen. Das reduziert das Stressgefühl und steigert Ihre Konzentration, wenn Sie sich wieder an den Schreibtisch setzen.
  • Eine Deadline naht oder Sie haben einen Tag voller Online-Termine? Dann ist es absolut OK, den Hund aus dem Arbeitszimmer auszusperren oder gar zu einem Hundesitter zu bringen, damit Sie sich an dem Tag voll und ganz auf Ihre Arbeit konzentrieren können.
  • Lassen Sie sich nicht ablenken! Das ist leichter gesagt als getan, aber trotzdem: Streicheleinheiten sollte es nur dann geben, wenn Sie es wollen, nicht umgekehrt. Bleiben Sie konsequent, und so lernt Ihr Hund ganz schnell, ein Bürohund zu sein.
  • Lassen Sie den Hund ab und zu allein. Ihr Vierbeiner kann sich schnell daran gewöhnen, dass Frauchen oder Herrchen immer da ist. Und wenn es dann wieder in die Firma geht, sind Probleme vorprogrammiert. Versuchen Sie deshalb nach Möglichkeit, Ihren Hund immer wieder für mehrere Stunden alleine zu lassen, damit er das Alleinsein nicht verlern.

Übersicht: Hund im Homeoffice – Pro und Contra

Für eine bessere Übersicht haben wir die Vorteile und Nachteile eines Homeoffice mit Hund für Sie zusammengestellt:

Pro:

  • Ihr Hund ist nicht den ganzen Tag alleine.
  • Ein Bürohund verbessert die Atmosphäre, macht Sie kreativer und produktiver und hilft beim Stressabbau.
  • Sie verbringen Ihre Pausen an der frischen Luft
  • Als frisch gebackener Hundebesitzer müssen Sie keinen Urlaub nehmen, um Ihren Hund einzugewöhnen.
  • Hunde sind grundsätzlich positiv für die Work-Life-Balance.

Contra:

  • Sie müssen Ihren Vierbeiner mit konsequenter Erziehung an das Leben als Bürohund gewöhnen.
  • Ein Hund kann Sie bei Ihrer Arbeit ablenken.
  • Nicht empfehlenswert für Menschen, deren Arbeitstag nicht strukturiert ist.
  • Der Hund kann Probleme mit dem Alleinsein bekommen, wenn Sie nicht mehr im Home-Office arbeiten.

Fazit:

Ein Homeoffice mit Hund ist möglich und sinnvoll. Mit einem geregelten Tagesablauf, einem optimal eingerichteten Arbeitsplatz mit Hundeplatz und einem kreativen, aber konsequenten Umgang mit einem ab zu gelangweilten Hund ist der Arbeitsalltag mit einem Vierbeiner sehr gut machbar.

Produkte aus diesem Beitrag

Werde ganz einfach ein Teil unserer Newsletter-Community.

Wir geben deine Daten selbstverständlich nicht an Dritte weiter und die Abmeldung ist jederzeit möglich!
* Pflichtfelder