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Warum zittern Hunde – alles über die Ursachen

Dass Hunde zittern, gehört irgendwie zum Alltag dazu – die meisten Hundebesitzer haben ihre Vierbeiner schon zittern sehen. Doch wann ist das Zittern natürlich, ab wann sollten Sie sich Sorgen machen und einen Tierarzt aufsuchen? Diese Fragen klären wir in diesem Beitrag.

Inhaltsverzeichnis


Ursachen fürs Zittern beim Hund

Zittern entsteht – beim Hund wie beim Menschen – durch Kontraktionen gegensätzlicher Muskelpaare, die sich im Rhythmus zusammenziehen und entspannen. Grundsätzlich wird durch Zittern am ganzen Körper Wärme erzeugt, ist also ein körpereigenes Mittel gegen Kälte. Allerdings kann Zittern beim Hund auch andere Ursachen haben, von denen die meisten harmlos sind. Sobald das Zittern aber länger andauert oder andere Symptome hinzukommen, sollten Sie Ihren Hund genau beobachten und Ihren Tierarzt aufsuchen, wenn Sie sich nicht sicher sind, ob das Zittern noch im natürlichen Rahmen liegt.


Harmlose Ursachen

Meistens steckt hinter dem Zittern nichts Schwerwiegendes. Es gibt fünf Gründe fürs Zittern, die Sie getrost als natürlich ansehen können:

  • Zittern nach Bewegung: Nach einem langen, anstrengenden Spaziergang oder ausgiebigem Herumtoben im Garten ist bei Hunden Muskelzittern und -zucken zu beobachten. Das ist eine natürliche Reaktion auf die Anstrengung und dient dem Stressabbau sowie der Muskelentspannung.
  • Zittern im Schlaf: Wenn Hunde im Schlaf zittern, kann das einerseits an der soeben beschriebenen Anstrengung vor dem Nickerchen liegen. Andererseits können intensive Träume der Grund dafür sein, dass Ihr Liebling im Schlaf zuckt und zittert. Ein Hund zittert beim Schlafen meist nach besonders aufregenden Stunden, die im Schlaf verarbeitet werden müssen.
  • Zittern vor Kälte: Dieses Symptom kennen auch wir Menschen gut – wenn wir durchgefroren sind, fangen unsere Muskeln an, sich rhythmisch zusammenzuziehen, damit uns wieder warm wird. Das Gleiche gilt auch bei Hunden. Je kleiner der Hund, desto schneller friert er, da kommt auch schnell zum Zittern regelrechtes Schlottern dazu. Abhilfe schafft zum Beispiel ein Hundemantel. Mehr dazu erfahren Sie auch im Artikel Hund friert – wie schütze ich meinen Vierbeiner.
  • Emotional bedingtes Zittern: Die bekannteste Emotion, die zum Zittern bei Hunden führt, ist Angst (negative Erregung). Wenn Ihr Liebling die Ohren anlegt, den Schwanz zwischen den Beinen einklemmt, sich duckt, vielleicht auch die Zähne fletscht und zittert, dann können Sie sicher sein, dass er große Angst vor etwas in seiner Nähe hat. Ein schönerer Grund fürs Zittern beim Hund ist Freude, oft begleitet vom Schwanzwedeln, Herumhüpfen und Bellen (positive Erregung).
  • Altersbedingtes Zittern: Welpen und junge Hunde zittern vor allem im Schlaf mehr als erwachsene Tiere – sie träumen intensiver, was wiederum positiven Einfluss auf die Entwicklung ihres Gehirns und Muskeln hat. Ältere sind kälteempfindlicher, zittern also aus diesem Grund mehr. Eine andere Ursache kann Arthrose sein, die viele Hunde im Alter bekommen.


Zittern als Symptom für Erkrankungen

Die oben genannten Gründe fürs Zittern sind absolut natürlich und harmlos. Das Zittern sollte in allen Fällen nach kurzer Zeit wieder aufhören. Wenn die Zitterphase aber anhält oder weitere Symptome hinzukommen, kann dies auf eine Krankheit hinweisen. Ein Besuch beim Tierarzt ist dann unvermeidlich.

  • Neurologische Erkrankungen: Dazu gehören Schlaganfälle, Gehirnschläge, Gehirntraumata oder Hitzeschläge. Diese treten plötzlich auf und sollten sofort behandelt werden. Etwa zwei Prozent aller Hunde leiden außerdem an Epilepsie, einer chronischen neurologischen Erkrankung. Bei einem epileptischen Anfall verkrampft sich der ganze Körper des Hundes, was auch Zittern und Zucken zur Folge hat. Epilepsie ist nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten zum großen Teil in Schach gehalten werden. Hunderassen wie Labrador, Beagle, Schäferhund, Berner Sennenhund und Golden Retriever erkranken häufiger an Epilepsie als andere Hunde.
  • Staupe: Diese Viruserkrankung kommt zwar selten vor, ist aber für Hunde gefährlich und kann unbehandelt tödlich sein. Zu den Symptomen der Staupe gehören neben dem Zittern Fieber, Atemnot, Erbrechen, Durchfall, Husten, Appetitlosigkeit, Lähmungen und Nasenausfluss. Sie können Ihren Hund gegen Staupe impfen lassen.
  • Magendrehung: Im Gegensatz zum Menschen ist der Magen bei Hunden nicht mit der Bauchwand verbunden. Deshalb besteht das Risiko, dass er sich um seine eigene Achse dreht; dabei wird der Mageneingang und -abgang abgeschnürt. Der Hund zittert, wird allgemein unruhig, bekommt einen Blähbauch und Kreislaufprobleme. Ohne Behandlung durch den Tierarzt ist eine Magendrehung tödlich. Das Risiko für eine Magendrehung ist bei großen Rassen mit tiefem Brustkorb wie Dobermann, Irish Setter oder Deutsche Dogge höher als bei kleineren Hunden.
  • White Dog Shaker Syndrom: Wie der Name sagt, zittern bei dieser Erkrankung vor allem Hunde mit weißem Fell, und zwar kleine Rassen. Malteser, Pudel und West Highland White Terrier sind von der neurologischen Erbkrankheit öfter betroffen. Der Hund zittert am ganzen Körper, Aufregung und Stress können das Symptom verstärken. Manchmal kommen auch schnelle Augenbewegungen dazu. Die Erkrankung, auch Steroid Response Tremor genannt, kann medikamentös behandelt werden.
  • Vergiftungen: Zittern, begleitet von anderen Symptomen, kann auch ein Hinweis darauf sein, dass Ihr Hund etwas Giftiges zu sich genommen hat. Das kann eine Pflanze am Straßenrand, ein Giftköder oder auch ein Lebensmittel sein, das für Hunde giftig ist, wie Zwiebeln, Schokolade oder Weintrauben. Die weiteren Symptome einer Vergiftung können sein: Erbrechen, Durchfall, Fieber, Bauchkrämpfe, Probleme mit dem Kreislauf, Atemnot, verstärkter Speichelfluss, Blut im Erbrochenem und im Kot, allgemeine Unruhe.
  • Schmerzen: Wenn Ihr Hund zittert, kann dies auch ein Hinweis auf Schmerzen sein, vor allem im Verdauungstrakt. Kommen Fieber, Erbrechen, Durchfall, Apathie und/oder Kraftlosigkeit dazu, sollten Sie den Tierarzt besuchen.


Fazit: Warum Hunde zittern

In den meisten Fällen ist es unbedenklich, wenn ein Hund zittert: Es gibt viele verschiedene Gründe fürs Zittern, die in der Natur des Hundes liegen. Sollten zu dem Zittern weitere Gründe hinzukommen, ist ein Besuch beim Tierarzt notwendig, da es sich um eine Erkrankung oder gar einen medizinischen Notfall bei Ihrem Hund handeln kann.

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