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Was tun gegen Hundegeruch?

„Hier stinkt es aber nach Hund!“ Hundebesitzer kennen diesen Satz mit Sicherheit von Freunden oder Familie. Und sie wissen auch: Es ist nun mal so. Hunde haben einen gewissen Eigengeruch, die einen mehr, die anderen weniger. Doch zwischen riechen und stinken gibt es große Unterschiede – und wenn Ihr Hund besonders penetrant riecht, wird es wahrscheinlich Zeit, etwas dagegen zu unternehmen. Vor allem, weil Hundegeruch auch ein Anzeichen für gesundheitliche Probleme Ihres Hundes sein kann. In diesem Beitrag erfahren Sie alles über wohlriechende und stinkende Hunde gleichermaßen.


Inhalt


Alles über gesunden Hundegeruch


Wie wir Menschen auch, hat jeder Hund seinen eigenen, unverwechselbaren Geruch. Und wie auch wir riecht der eine mehr, der andere weniger. Es soll sogar Hunderassen geben, die kaum riechen. Dazu zählen Pudel, Windhunde oder Dalmatiner. Der Eigengeruch ist für Hunde sehr wichtig, denn sie erkennen sich daran und können beispielsweise am Duft feststellen, ob das Gegenüber ein Weibchen oder ein Männchen ist.

Die Duftstoffe werden über den Urin, den Kot und die Körperdrüsen abgesetzt, also in Form von Talg oder Fett. Dieses setzt sich dann im Fell ab und sorgt für den jedem Hundehalter so bekannten Hundegeruch, der normalerweise nicht störend ist.

Wenn Ihr Hund nass wird, weil er im Regen spazieren oder in einem Teich baden war, dann stinkt er – nach nassem Hund. Das ist eine einfache chemische Reaktion: Die Feuchtigkeit im Fell verdunstet und steigt gasförmig nach oben. Dabei lösen sich die Duftstoffe von der Haut und den Haaren und verursachen zusammen mit der aufsteigenden Feuchtigkeit den allen Hundebesitzern wohl bekannten Gestank. Sobald der Hund wieder trocken ist, riecht er wieder wie vorher.

Ein weiteres Thema ist Mundgeruch. Solange Sie diesen nur nach dem Fressen bemerken, ist alles in Ordnung.

Doch manchmal hält der Gestank an – dann wird es Zeit, näher hinzusehen.


Mein Hund stinkt – die Ursachen


Das Fell stinkt

Es gibt verschiedene Ursachen für starken Geruch, der vom Fell bzw. vom ganzen Hund ausgeht:

  • Ihr Vierbeiner hat sich in Dreck gewälzt. Hunde lieben es, sich in Kot, Dreck und Matsch zu wälzen. Das lässt sich wahrscheinlich auf alte, wölfische Reflexe zurückführen: Der Eigengeruch des Hundes wird überdeckt, so dass er für Feinde nicht zu erschnuppern ist. Wenn der Schmutz im Fell hängenbleibt, stinkt der Hund natürlich, auch wenn sein Fell trocken ist.
  • Das Fell ist übermäßig schmutzig. Im Hundefell sammelt sich allerlei: Dreck, Bakterien, abgestorbene Hautschuppen und ausgefallene Haare, Blätter oder Ungeziefer. Werden diese nicht entfernt, fängt das Fell zu stinken an.
  • Der Analbeutel ist entzündet. Dies erkennen Sie daran, dass Ihr Hund „Schlitten fährt“, also mit seinem Hinterteil auf dem Boden reibt, oder sich vermehrt am Anus leckt. Die Analbeutel werden normalerweise beim Absetzen von Kot geleert. Es gibt verschiedene Gründe, warum diese Entleerung nicht richtig funktioniert: Alter, häufiger Durchfall oder eine angeborene Fehlfunktion. Unruhige, nervöse Tiere neigen ebenfalls eher zu Problemen mit der Entleerung des Analbeutels.
  • Ihr Hund leidet an einer Hautkrankheit. Zu starker Geruchsentwicklung können Parasiten, allergische Reaktionen oder Entzündungen der Haut führen.


Der Hund stinkt aus dem Maul

Auch für unangenehmen Geruch, der aus dem Maul Ihres Hundes wahrnehmbar ist, kann es verschiedene Gründe geben:

  • Verzehr von stark riechenden Substanzen. Hunde können direkt nach dem Fressen unangenehm riechen, wenn das Futter stark riechend war. Doch auch andere Dinge, die ein Hund beim Spazierengehen zu sich nehmen kann, führen zu Mundgeruch: Kot, Müll etc. Dieser Geruch verschwindet normalerweise nach kurzer Zeit.
  • Speisereste zwischen den Zähnen. Vor allem Nassfutter kann in den Lefzen oder zwischen den Zähnen Ihres Hundes stecken bleiben, wo es verwest und zu dem unangenehmen Geruch führen kann.
  • Zahnablagerungen. Wie beim Menschen kann sich auch beim Hund Zahnstein bilden, der nach einer gewissen Zeit stinken kann.
  • Entzündungen. Auch Hunde können eine Zahnfleisch-, Mundschleimhaut oder Mandelentzündung haben. Jede nicht behandelte Entzündung am Zahnfleisch entwickelt unbehandelt einen Geruch nach Verwesung. Verantwortlich dafür sind Fäulnisbakterien.
  • Zahnwechsel. Bei jungen Hunden können sich Entzündungen an den lockeren Milchzähnen bilden, was wiederum ebenfalls Fäulnisbakterien auf den Plan ruft.
  • Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt. Lebensmittelunverträglichkeiten, falsches Futter oder eine Magenschleimhautentzündung kann bei Hunden zu Mundgeruch führen.
  • Weitere Krankheiten. Mundgeruch bei Hunden kann auch ein Symptom von Diabetes oder einer Nierenerkrankung sein.


Was tun gegen Hundegeruch?

Wir haben für Sie einige Tipps zusammengestellt, mit deren Hilfe Sie gegen unangenehme Gerüche bei Ihrem Hund vorgehen können.


Bei stinkendem Fell

  • Nach einem Spaziergang im Regen können Sie Ihren Hund ordentlich mit einem Handtuch trockenrubbeln, damit der Geruch nach nassem Hund schneller verschwindet. Manche Hunde lassen sich sogar föhnen – bei langem, dichtem Fell sehr hilfreich.
  • Wenn sich Ihr Hund in stinkendem Dreck gewälzt hat, dann hilft nur eines: ein wohlriechendes Bad. Verwenden Sie nur spezielle Shampoos für Hunde, damit Haut und Fell nicht belastet werden. Baden Sie Ihren Hund nur wenn es notwendig ist.
  • Regelmäßige Fellpflege ist das A und O, um Schmutz und damit einhergehend entstehenden Gerüchen vorzubeugen. Erfahrene Hundehalter wissen, dass sie ihren Vierbeiner abhängig von der Hunderasse täglich oder zumindest mehrmals die Woche kämmen oder bürsten sollten. Viele hilfreiche Informationen zum Thema finden Sie in unserem Beitrag zur Hunde-Fellpflege.
  • Beim Verdacht auf eine Analbeutelentzündung ist der Besuch beim Tierarzt unumgänglich. Dieser kann den Beutel manuell entleeren.
  • Wenn Sie alle Tipps befolgt haben und von Ihrem Hund immer noch unangenehme Gerüchte aufsteigen, dann sollten Sie ebenfalls den Tierarzt aufsuchen, der den Grund für das Problem finden und behandeln kann.


Bei Mundgeruch

  • Nach dem Verzehr stark riechender oder gar stinkender Substanzen können Sie auf die Schnelle mit einer rohen Karotte, einem Apfel oder etwas Petersilie im Futter entgegenwirken.
  • Ob Entzündungen, Speisereste oder Zahnstein: Hunde benötigen wie Menschen eine regelmäßige Zahnpflege. Das fängt bei Trockenfutter an, das zusätzlich zum Nassfutter gegeben werden sollte, da es die Ablagerungen an den Zähnen abreibt. Es gibt auch spezielle Kausticks oder Spielzeug, das speziell fürs Reinigen der Zähne entwickelt wurde. Und ja, auch Hunden sollten die Zähne geputzt werden, um Zahnstein und Entzündungen vorzubeugen. Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem großen Beitrag zur Zahnpflege beim Hund. Kontrollieren Sie außerdem regelmäßig Zähne, Zahnfleisch und Lefzen, um etwaige Probleme schnell entdecken zu können. Sollte der Geruch bleiben, kann wahrscheinlich nur der Tierarzt Abhilfe schaffen.
  • Geben Sie Ihrem Hund nur hochwertiges Futter und probieren Sie auch verschiedene Futtersorten aus um festzustellen, ob vielleicht eine Unverträglichkeit einer besonderen Zutat vorliegt. Das Gleiche gilt übrigens auch, wenn Ihr Hund zu Blähungen neigt.
  • Wenn der Mundgeruch länger als zwei Wochen anhält und unsere Tipps zur Zahnpflege bzw. Futterwechsel nicht helfen, ist ebenfalls ein Gang zum Tierarzt zu empfehlen, damit dieser Ihren Hund auf andere Krankheiten oder Unverträglichkeiten hin untersuchen kann.


Wenn Sie noch Fragen zum Hundegeruch bzw. -gestank haben, dann wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihren Tierarzt, der die Ursache feststellen und Ihnen weitere Tipps zur Vermeidung oder Entfernung der Gerüche geben kann.

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